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(E-Mail: wird nur unregelmäßig gelesen. Patientenbezogene Anfragen bitte nur telefonisch über die Praxis unter 0621-417541.
Eine offizielle Email-Adresse gibt es leider nicht mehr, da automatisierter Mißbrauch damit getrieben wurde, ggf. in extrem wichtigen Fällen siehe unter Impressum)

 

 

 

Nasennebenhöhlen

 

Was sind und wofür haben wir eigentlich die Nasennebenhöhlen ?

 

Die topographische Vorstellung der meisten Patienten hinsichtlich der Nasennebenhöhlen beschränken sich in der Regel auf die Stirn- und Kieferhöhlen. Die Nasennebenhöhlen oder NNH, wie sie weiterhin bezeichnet werden, sind jedoch sehr komplex und werden auch als NNH-Labyrinth bezeichnet. Sie gehören funktionell und auch aus pathologischer Sicht zum System der oberen Atemwege. Erkrankungen der NNH führen nicht nur zu häufigem Auftreten von Nasenatmungsbehinderungen sondern decken als Ursache ein weites Spektrum von chronischen Folgeerkrankungen ab, von Migränebeschwerden, über massive Mittelohrerkrankungen bis zu Bronchialasthma.

Es wird je nach Lage und Größe unterschieden zwischen:

 

Nasennebenhöhlen Lage Größe Vorhanden ab Jahre:
       
Stirnhöhlen Beiderseits im Stirnbereich Relativ bis sehr groß 10-14
Kieferhöhlen Unterhalb des unteren Randes der Augenhöhle Relativ bis sehr groß Nach dem Zahnwechsel
Siebbeinzellen Zwischen Augenhöhlen  und seitlicher Nasenwand 7-10 erbsengroße Zellen Seit Geburt
Keilbeinhöhlen Ziemlich genau im Zentrum des Schädels mittelgroß In den frühen Lebensjahren

 

Eine professionelle 3D-Darstellung ist nicht einfach, hier eine recht gute Darstellungen auf diesem 2-dimensionalen Medium zur  Veranschaulichung. Diese Abbildung mit der freundlichen Genehmigung der Fa. Neuwirth, welche in Europa "Acclarent" vertritt, zur Einführung einer revolutionären, genialen Methode zur unkomplizierten Eröffnung und damit Heilung rezidivierender (=immer wieder auftretender) Nasennebenhöhlenerkranungen. Das Prinzip dieser Sinuplastie ist die Erweitung der Eingänge der Nasennebenhöhlen mittels Ballondilatation (ähnlich wie man auch die Herzkranzgefäße beim Herzkatheter erweitern kann). Siehe dazu auch Aktuelles!

So kompliziert wie das Nebenhöhlenlabyrinth darzustellen ist, so einfach sind die Ursachen der  Erkrankungen - wie auch die Prinzipien der Behandlung.

Wozu dienen die NNH?

Die NNH haben sich nur aus einem einzigen Grund ausgebildet - Gewichtserleichterung des Schädels. In den Jahrmillionen hat sich unsere Gehirn derart entwickelt, daß die schützende Knochenhülle immer größer und schwerer werden musste. Darüber hinaus mussten wir "Allesfresser" einen ausreichend starken Unterbau für unseren Kiefer als Stützgerüst ausbilden. Und schließlich hat sich in den letzten Jahrtausenden auch die Physiognomie unseres Gesichts sich in Richtung ästhetische Proportionen entwickelt, auch dafür ist ein Knochenunterbau erforderlich.

Ein menschlicher Kopf ist schwer und kann über 10 kg wiegen. Nur durch die von der Natur entwickelte Hohlbauweise kann ein noch höheres Gewicht vermieden werden. Diese Hohlräume sind die Nasennebenhöhlen. Im Kiefer- und Stirnbereich formen sie wichtige ästhetische Gesichtsproportionen. Darüber hinaus sind sie über sehr (manchmal zu) dünne Kanäle mit der Nase verbunden. Die Nase selbst (eigentlich die Nasenhaupthöhlen) beginnt bekanntlich an den Nasenlöchern und endet über dem Zäpfchen tief hinten im Rachen (an den Choanen). D.h. Schleim der hinten die Nase herunterläuft kann man z. T. durch den Mund an der Rachen-Hinterwand sehen (wenn man schnell genug guckt! ;-).

Warum werden die NNH krank?

In die Nebenhöhlen gehört - Luft - und nichts anderes. Alles andere darin macht die NNH krank, sei es Schleim, Eiter oder andere Flüssigkeiten wie auch Polypen, Pilze; Tumoren selbstverständlich auch, zum Glück aber nicht sehr häufig.

Spritz man sich z.B. mit einer Spritze 10 ml Luft unter die Haut, egal wo, dann entsteht dort eine Beule. Nach einiger Zeit verschwindet diese und löst sich buchstäblich auf - und zwar im Blut. Das Blut bindet die Luft und transportiert sie ab - in der Lunge wird diese dann z. T. wieder frei.

Das gleiche passiert auch in den Nebenhöhlen, wenn sich die Belüftungskanäle verschließen. Die verbleibende Luft wird resorbiert und abtransportiert. Es resultiert ein schmerzhafter Unterdruck mit den typischen Kopfschmerzen, dem Druckgefühl im Kopf und der Benommenheit.

Das Verstopfen dieser Kanäle kann durch viele verschiedene Ursachen ausgelöst werden.

Entweder ist die Nase durch einen viralen oder allergischen Schnupfen (Schwellung der Schleimhaut der Nase) verstopft oder es liegt eine Verbiegung der Scheidewand oder einer krankhaften Vergrößerung der Nasenmuscheln (die Schwellkörper in der Nase, die zur Oberflächenvergrößerung dienen) vor. Auch Nasenpolypen können dies auslösen, nicht zu verwechseln mit den kindlichen "Polypen".

Was mache ich gegen eine beginnende NNH-Entzündung?

Welches Problem auch immer die Belüftung der Nasennebenhöhlen stört - es muß gelöst werden, sonst bekommt man keine Ruhe. Meistens erfolgt dies medikamentös, manchmal aber auch operativ, besonders dann, wenn bereits eine chronische NNH-Problematik  oder eine hoffnungslos verlegte Nase vorliegt. Eine neue sehr schonende Operationsmethode stellt die Sinuplastie dar, leider gibt es nur wenig Indikationen dafür.

Wie der werte Leser schon bemerkt haben wird, ist die freie Nase eine Grundvoraussetzung für das Genesen der NNH. Also sollten stark lokal abschwellende Nasentropfen - wenn gesundheitlich erlaubt - angewendet werden, nicht länger als max. 1 Woche. Diese Tropfen machen dann nicht nur die Nase, sondern auch - und das ist noch wichtiger - auch die Verbindungkanäle zu den NNH frei. Dazu ein schleimlösendes Mittel, pflanzlich oder chemisch, und reichlich Flüssigkeitszufuhr. Je flüssiger das Sekret in den NNHs wird, desto besser kann es ablaufen und der Luft die verschleimte Höhle überlassen. Falls die Verstopfung durch allergische Schwellungen verursacht wird, müssen ebenfalls noch spezielle anithistaminerge oder kortisonhaltige Medikamente verwendet werden.

Beim Auftreten von Fieber oder starken Schmerzen sollten sie auf alle Fälle den Arzt aufsuchen, evtl. muß ein Antibiotikum oder andere starke Medikamente angewendet werden. Auch sollten sie eine ärztliche Untersuchung durchführen lassen, wenn die Probleme längere Zeit vorliegen oder gehäuft auftreten

Was sind eigentlich die operativen Prinzipien?

Ganz klar: Die Nase muß frei werden und/oder  die Eingänge zu den Nebenhöhlen größer. Ein verbogenes Septum sollte begradigt werden, vergrößerte Nasenmuscheln verkleinert, Polypen entfernt.

Dazu ist manchmal eine Nebenhöhlenoperation, also Kieferhöhlenoperation, Stirnhöhlenoperation, Keilbeinhöhlenoperation oder Siebbeinoperation erforderlich, eine Operation sämtlicher, bzw. mehrerer Nasennebenhöhlen nennt man auch Pansinusoperation oder bei rein endoskopischer Operation FESS (functionel endoscopic sinus surgery = funktionelle endoskopische Nebenhöhlen Chirurgie). Wir wenden meistens eine Mischung aus endoskopischer und mikroskopischer Nebenhöhlenoperation an.

Bei den Kieferhöhlen ist die Erweiterung des belüftenden Nasennebenhöhlen-Kanals am einfachsten, Siebbein und Keilbeinhöhlen sind schwieriger zu erreichen, am Schwierigsten die Stirnhöhlen, deren langer Gang ein komplettes Ausräumen nahezu unmöglich macht.

 

 Für Kieferhöhlenpolyp bitte nur hier klicken, wer Blut sehen kann)

Frontalschnitt durch die Nebenhöhlen

Siebbeinpolyp (OP Juni 2007)

 

Auf dem obigen Bild sind die kleinen Zellen zwischen den Augenhöhlen die Siebbeinzellen. Sind diese von Polypen ausgefüllte, so leidet der Patient an Kopfschmerzen, Schleimfluß hinten in den Rachen, Kopf- und Augendruck, immer wieder auftretende Entzündungen der Nasennebenhöhlen,  Nasenatmungsbehinderung. Oft sind diese kombiniert mit Polypen in den Stirn- oder Kieferhöhle.

Alles wird in der Regel durch die Nase operiert, äußere Narben sind hinterher nicht zu sehen. Die Operation wird in der Regel in Vollnarkose während eines kurzen stationärem Aufenthalt durchgeführt und dauert abhängig davon wie viel Nasennebenhöhlen operiert werden müssen und ob die Nasenscheidewand voroperiert war oder nicht zwischen einer halben und eineinhalb Stunden.

Weitere detailliertere OP-Informationen    können unsere Patienten hier downloaden.

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