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(E-Mail: wird nur unregelmäßig gelesen. Patientenbezogene Anfragen bitte nur telefonisch über die Praxis unter 0621-417541.
Eine offizielle Email-Adresse gibt es leider nicht mehr, da automatisierter Mißbrauch damit getrieben wurde, ggf. in extrem wichtigen Fällen siehe unter Impressum)

 

 

 

Schlaf- u. Schnarchen

 

Ursachen des Schnarchens

Ca. 20% der Bevölkerung "schnarcht". 60% davon sind Männer, der Rest Frauen. Mit zunehmenden Alter häuft sich dieses Erscheinungsbild. Bei Kindern zwischen Geburt und dem Alter von 1 bis 12 Jahren sind es häufig Vergrößerungen der Rachenmandel (sog. "Polypen" im Volksmund), selten etwas anderes wie chronischer Schnupfen, Allergien oder pathologische Veränderungen im Naseninneren, wie u.a. Verbiegungen der Scheidewand, Polypen, eine chronischen Nasennebenhöhlenentzündung oder Vergrößerung der Nasenmuscheln.

Hier große Nasenpolypen, die die Nasenatmung der re. Nase völlig verlegen

Aber auch ein stark vergrößertes Zäpfchen oder riesige Mandeln im Rachen, tiefgezogene Gaumenbögen oder ein anderweitig anatomisch enger Mundraum oder Rachen.

Bei diesen beiden männlichen Patienten von uns ist das Zäpfchen so groß, daß es hinter der Zunge verschwindet, rechts im Bild sieht man tiefgezogene hintere Gaumenbögen

Dieses oft als störend empfundene Symptom" Schnarchen", die o.g. soziale Rhonchopathie, kann krankhaft werden.

Das UARS-Syndrom (erschwertes Atmen bedingt durch die oberen Atemwege) oder das sog. obstruktive Schnarchen (Schnarchen als Zeichen einer Engstelle der oberen Atemwege) führt in der Regel nie zu gefährlichen Atemstillständen oder Minderversorgung lebenswichtiger Organe durch Sauerstoffmangel. Bei den genannten Diagnosen liegt das Hauptproblem in der mangelhaften Schlafqualität. Schlafen bedeutet nicht nur einfach mit geschlossenen Augen ruhig und bewußtlos im Bett zu liegen, nein der Schlaf hat einen ganz bestimmten Ablauf. Diesen kann man mit einem sog. Hypnogramm aufzeichnen:

Dieser spezielle Ablauf abwechselnder Schlafphasen muß jede Nach auf die gleiche Arzt ablaufen, damit der Schlaf sowohl für den Geist als auch den Körper erholsam ist sonst führt diese Schlafstörung u. a. zu morgendlicher Abgeschlagenheit, Tagesmüdigkeit, ja selbst zu Depressionen und Impotenz. Wir man nach Eintritt in die "wertvollen" Schlafphasen Tiefschlaf und REM- Schlaf gestört, so wechselt der Schlafende in "minderwertige" Schlafphasen wie die Phase 2 oder gar 1. Es liegt dann eine sog. Schlafphasenfragmentierung mit erhöhter Frequenz der Phasenwechsel.

Das Schlaf-Apnoe-Syndrom stellt die schwerste Form der atembedingten Schlafstörungen dar. Hierbei ist nicht nur die Schlafarchitektur gestört, sondern auch die essentielle Versorgung lebenswichtiger Organe im Körper mit Sauerstoff. Hierbei kommt es zu mehr oder weniger lang andauernden Atemstillständen kurz vor oder nach der Schnarchphase. Dies kommt bei der Gesamtbevölkerung in 1 - 2 % vor, bei Männern im mittleren Alter jedoch liegt der Anteil bei 10%.

Es kann dabei zu einem Abfall der Sauerstoffsättigung im Blut mit evtl. Auftreten von "Lungenhochdruck" (sog. pulmonalen Hypertonie) und zu Herzrhythmusstörungen mit erhöhter Mortalitätsgefahr kommen. Das Schnarchen entsteht durch die deutlich hörbare Vibration der Weichteile im Mund- Rachenbereich, meist liegt eine etwas verlängerte Uvula (Zäpfchen) vor oder ein schlaffes Gaumensegel - man nennt dies "velares" Schnarchen. Daneben kennen wir das sog. "pharyngeale"   Schnarchen", bei dem eine Enge in der Tiefe des Rachens bzw. des Zungengrundes vorliegt. Es kann dabei zu einer völligen Verlegung des Atemweges während der Nacht kommen (man nennt das dann "obstruktives" Schlaf- Apnoe- Syndrom. Als schwerste und nicht operable Form gibt es noch das "zentrale" Schlaf- Apnoe- Syndrom, bei dem der vom Gehirn gesteuerte Atemantrieb fehlt. Oftmals finden eine Vielzahl von Störungen hier Ihre Ursache, hier nur einige der wichtigsten wie  wie Kopfschmerzen, hoher Blutdruck, Impotenz, Tagesmüdigkeit, Depressionen.

Aber auch ganz andere unerwartete Gefahren birgt das Schnarchen ;-)

Mannheimer Morgen 25.01.2007

Beurteilt wird die Ursache des Schnarchens durch den HNO-Facharzt mittels eingehender Untersuchung, ergänzend mit einer Schlafdiagnostik, einer sog. Schlafscreening-Untersuchung (ambulant bei uns oder einem Kollegen), wobei Körperlage, Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung des Blutes, Atemfrequenz und "Atemaussetzer" elektrographisch aufgezeichnet und später an einem Computer ausgewertet werden.

 

 

Hier sieht man gegen 1 Uhr die die erste Apnoephase mit deutlichen Schwankungen der Sauerstoffsättigung, die normaler-weise deutlich über 90% liegen sollte und hier fast bis auf 80% absinkt.

Häufig steigt bei relevantem Sauerstoffmangel die Herz-frequenz kompensatorisch an, natürlich ohne wesentlichen Sinn, da ja der Sauerstoff fehlt. Ein Bluthochdruck im Lungekreislauf kann die Folge sein.

MIK oder auch Mikrofon für die Schnarchgeräusche

A steht für die echten Atemaussetzer, die Apnoen, hier fast alle länger als 30 Sekunden und H steht für Hypopnoen, kürzere Atemaussetzer, die den Körper nicht so extrem belasten aber in hoher Zahl den Schlaf in seiner Integrität stören können.

Dadurch kann es zur Schlafphasen- fragmentierung mit  häufigem Lagewechsel kommen.

Schlafscreeningausdruck eines Patienten mit Schlaf-Apnoe-Syndrom

 

Erklärung der Kurven

Oder stationär in einem Schlaflabor , wobei u. a. zusätzlich noch die Hirnströme aufgezeichnet werden um noch spezifischere Informationen zu erhalten.

Extrem langes Zäpfchen
zerklüftete, kranke Mandeln

Extrem tiefgezogene Gaumenbögen
Zäpfchen steht auf der Zunge auf

 

Voraussetzung für alle diagnostischen und evtl. operativen Maßnahmen ist dabei eine gute Nasenluftpassage. Deren Durchgängigkeit kann rhinomanometrisch festgestellt werden oder bei starker Verlegung der Nasenhöhle in der Regel auch bei einer einfachen Untersuchung gesehen werden.

Die Notwendigkeit einer Nasenscheidewandbegradigung, einer Entfernung von evtl. vorhandenen Nasenpolypen oder Vergrößerungen der Nasenmuscheln müssen beim Patienten vor jeden weiteren Maßnahmen erkannt und behoben werden. Ebenso müssen krankhafte Veränderungen im Bereich der Nasennebenhöhlen meist mittels Röntgenaufnahmen, wie auch Allergien der oberen Atemwege oder Kieferanomalien ausgeschlossen bzw. vor allen anderen anzuratenden Maßnahmen behandelt werden.

Allgemeine Verhaltensmaßnahmen zur Reduktion des Schnarchens werden auch Schlafhygiene genannt, diese können Sie hier    downloaden.

Weitere Informationen über die Seite der "Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin" (DGSM)

Zusätzlich sollte eine lungenfachärztliche Abklärung erfolgen um ebenfalls Erkrankungen der unteren Atemwege auszuschließen.

 

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